

Unwetter im Rückblick
FRIEDERIKE hinterlässt Schäden
Orkan fegt über Deutschland
Mit Windspitzen über Tempo 120 im Flachland ist Orkan FRIEDERIKE am Donnerstag über weite Teile des Landes gefegt. Zahlreiche Bäume kippten um und Häuser wurden beschädigt. Auch Menschen kamen zu Schaden.
Mit Orkan FRIEDERIKE fegte am Donnerstag einer der stärksten Winterstürme der letzten Jahre über Teile des Landes hinweg. Tausende Bäume kippten um und viele Dächer wurden abgedeckt. Der Bahnverkehr musste in weiten Teilen Westdeutschlands komplett eingestellt werden. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz, um Bäume von den Straßen zu entfernen. Auch im Flugverkehr kam es zu großen Behinderungen. Der Flughafen Köln/Bonn stoppte zeitweise alle Starts und Landungen.

Selbst Autobahnschilder konnten der Wucht des Sturms nicht standhalten und knickten einfach um. Bild: Koch
Die Windböen erreichen in einem Streifen von Nordrhein-Westfalen über Hessen bis nach Thüringen verbreitet Tempo 110 bis 120. In Gera wurden sogar Spitzenböen bis 137 Kilometer pro Stunde gemessen. Noch heftiger ging es auf den Mittelgebirgen zur Sache: Auf dem Kahlen Asten wurden 144 Stundenkilometer gemessen, der Brocken im Harz meldete sogar 200. Zur gleichen Zeit schneite es im Norden des Landes heftig. Örtlich kamen dort 5 bis 10 Zentimeter Neuschnee zusammen.
Im niederrheinischen Emmerich wurde ein Mann auf seinem Grundstück von einem umstürzenden Baum erschlagen. In Ratingen bei Düsseldorf traff ein umstürzender Baum eine Frau. Sie kam in ein Krankenhaus. Auch in Köln gab es Verletzte. Auf der Autobahn 555 wurden zwei Menschen verletzt, als eine Sturmböe einen Lastwagen umkippte. In vielen Städten riefen die Behörden die Menschen dazu auf, in Gebäuden zu bleiben. In einigen Bundesländern fiel der Schulunterricht aus oder wurde früher beendet.
Von Nordrhein-Westfalen bis nach Thüringen war FRIEDERIKE mancherorts sogar heftiger als der Orkan KYRILL im Jahr 2007. Dieser zog auf den Tag genau vor elf Jahren über Deutschland hinweg und hinterließ einen Gesamtschaden von rund 4,1 Milliarden Euro. Damit war es der teuerste Sturm unserer Wettergeschichte. So hoch dürften die Schäden durch FRIEDERIKE nicht ausfallen, da es sich um einen wesentlich kleinräumigeren, aber dennoch heftigen Orkan handelte.
Unwetter im Rückblick
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