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Mittwoch, 30.09.2015
Buntes Leuchten in den Wolken
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Chemtrail-Aktivisten haben die irritierende Wirkung bunter Wolken für sich entdeckt. Deren fast überirdisches Leuchten versetzt die Betrachter in ehrfurchtsvolles Staunen, öffnet sie aber auch für abstruse Erklärungen: Das Leuchten rühre von den in sogenannten "Chemtrails" enthaltenen Giftstoffen her ... Bild: Markus Weber
Chemtrail-Aktivisten haben die irritierende Wirkung bunter Wolken für sich entdeckt. Deren fast überirdisches Leuchten versetzt die Betrachter in ehrfurchtsvolles Staunen, öffnet sie aber auch für abstruse Erklärungen: Das Leuchten rühre von den in sogenannten "Chemtrails" enthaltenen Giftstoffen her ... Bild: Markus Weber
Dabei hat das Irisieren genannte Phänomen eine einfache physikalische Ursache: Winzige Wassertröpfchen bestimmter Wolken beugen je nach Tröpfchengröße vor allem die roten, blauen oder grünen Farbanteile des Sonnenlichts. Dies geschieht vor allem in Mischwolken, die auch Eiskristalle enthalten. Bild: Heino Strunk
Das gleiche gilt für Haloerscheinungen in Cirruswolken und - weil diese ebenso aus Eiskristallen bestehen - auch in Kondensstreifen. Anders als bei irisierenden Wolken wird das Sonnenlicht an Eiswolken aber in all seine Farbanteile zerlegt. Je nach Form der Kristalle treten bestimmte Haloarten hervor. Bild: Michael Popp
Die Vergrößerung dieser sogenannten "Nebensonne" zeigt das in zarten Cirrusfasern gespiegelte und in alle Regenbogenfarben zerlegte Sonnenlicht. In den dünnen Mischwolken nahe der Sonne ist zudem schwaches Irisieren zu erkennen. Darüber zieht ein Flugzeug mit Kondensstreifen seine Bahn. Bild: Michael Popp
Nebensonnen gehören zu den hellsten Haloerscheinungen überhaupt. Sie leuchten bei passenden Formen der Eiskristalle von Cirruswolken immer auf gleicher Höhe beidseitig neben der Sonne auf. Beobachtungen solcher Haloerscheinungen sind sogar schon in historischen Schriften überliefert. Bild: Matthias Ruths
Werden die Cirrusschleier dichter, verblassen auch der Glanz und die Farbkraft von Haloerscheinungen. Am längsten bleiben die rötlichen Farben sowie das weiße Licht spiegelnder Eisplättchen erhalten. Bild: Marcel W.
Diese Nebensonne leuchtet vermutlich in den Resten eines bereits sehr betagten Kondensstreifens. Auch die ausgewehten Fahnen feiner Eiskristalle schimmern bunt im Sonnenlicht. Bild: Gerd Bierling
Im Herbst 2015 war diese farbenprächtige Nebensonne über dem südlichen Niedersachsen zu sehen. Und nein: Das kleine Sportflugzeug "über" der bunten Wolke hat mit der Erscheinung nichts zu tun! Tatsächlich steht die Nebensonne viele Kilometer höher am Himmel als der kleine Flieger. Bild: Andreas Schoring
Hier noch einmal die gleiche Nebensonne in Vergrößerung. Dabei wird eine feine, pfeilartige Struktur in den Cirrusschleiern erkennbar. Sie kommt durch unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten des Höhenwindes zustande. Bild: Andreas Schoring
Zirkumhorizontalbogen in einer Hole Punch Cloud (Lochwolke). Das Farbspiel ist auf die zu Schneeflocken heranwachsenden Eiskristalle im sich auflösenden Wolkenbereich begrenzt. Grund: Ein Jet hat die Wolken durchstoßen und den Wasserdampf für das Wachstum der Kristalle geliefert. Bild: David Barton via twitter
Chemtrail-Jünger machen dagegen elektromagnetische Wellen für die Farbspiele in den Wolken verantwortlich. Diese würden bei geheimen Versuchen der Forschungseinrichtung "HAARP" ausgestrahlt und die giftigen Chemikalien von Chemtrails verraten, - unbeabsichtigt versteht sich. Bild: Matthias Willibald
Zirkumzenitalbögen tauchen eigentlich recht häufig am Himmel auf. Weil sie aber sehr hoch stehen, oftmals schon nahe des Zenits, fallen sie weniger auf als horizontnahe Haloerscheinungen. Die Krümmung dieser Art der farbigen Lichtbögen ist übrigens stets von der Sonne abgewandt. Bild: Heino Strunk
Farbscan eines Zirkumzenitalbogens aus dem Jahre 1974 über Norwegen, fernab jeden Flugverkehrs. Links: verblasstes Original mit Rotstich, rechts: farbkorrigiert. Bildfehler wurden ganz bewusst nicht beseitigt. Merke: Für Chemtrail-Jünger gibt es derartige Phänomene erst seit den 1990-er Jahren. Bild: Jürgen Vollmer
Dass Haloerscheinungen nicht von elektromagnetischen Wellen und auch nicht von versprühten Chemikalien herrühren, zeigt schön dieses Foto aus den 1980-er Jahren aus der Antarktis. Weil es dort so kalt ist wie sonst nur in Eiswolken, bilden sich Halos auch in Eisnebel dicht über dem Boden. Bild: Heino Strunk
Dünner Eisnebel ist auch Ursache dieser fantastischen Haloerscheinungen aus dem vorletzten Winter. Dieses Foto entstand im Fichtelberggebiet im Erzgebirge und zeigt nahezu alle möglichen Haloarten in einem Bild. Die Erscheinung wird auch antarktisches Eisnebelphänomen genannt. Bild: Claudia Hinz
Stratosphärische Perlmutterwolken im Februar 2008 nahe dem Siljansee in Schweden. Diese sehr seltenen Wolken entstehen nur bei sehr tiefen Temperaturen um minus 80 Grad. Dies ist erst in rund 25 Kilometer Höhe der Fall. Es liegt auf der Hand, dass Sprühflugzeuge hier chancenlos sind. Bild: Kay Gladen
Noch höher hinaus müssten die Sprühflugzeuge der Chemtrail-Jünger, wollten sie auch die geheimnisvoll leuchtenden Nachtwolken "impfen", kurz: NLC. Sie entstehen in 81 bis 85 Kilometer Höhe und wurden schon lange vor den Tagen des Flugpioniers Charles Lindberg im 19. Jahrhundert beobachtet. Bild: Heino Strunk
Was angesichts der Fülle faszinierender und längst nicht bis ins letzte Detail erforschter Naturphänomene bleibt, ist deren von Neugier und Wissensdurst geprägte Beobachtung. Nicht reifen kann Erkenntnis dagegen, wo statt Ehrfurcht nur blinde Furcht gedeiht. Bild: links via Facebook, rechts Stefan Seip und NASA
