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Sport im Freien meiden
Kritische Ozonwerte
Am Freitag hat die Ozon-Konzentration an vielen Orten die Meldegrenze überschritten. Das anhaltend sonnige Wetter lässt die Belastung weiter ansteigen und das nicht nur in den Städten.
Ozon kann Schleimhäute reizen sowie Atemwegsbeschwerden und Kopfschmerzen hervorrufen. Ab einem Stundenmittel von mehr als 180 Mikrogramm pro Kubikmeter raten die Umweltämter empfindlichen Menschen Anstrengungen im Freien zu vermeiden. Dieser Schwellenwert wurde am Freitag gleich an mehreren Orten übertroffen. Ab 240 Mikrogramm gelten Warnungen für alle.
Da das sonnige und oft trockene Wetter am Wochenende andauert, ist mit steigender Konzentration zu rechnen. Sobald es regnet, verringert sich die Belastung hingegen schnell. Am Samstag gibt es im Nordwesten nur vereinzelt Gewitter, am Sonntag steigt das Gewitterrisiko landesweit an, oft bleibt es aber auch noch trocken. Ab Montag sieht es generell nach einer Entspannung aus.
Die höchsten Stundenmittel wurden am Freitag in Aachen gemessen, aber auch an vielen anderen Orten war die Konzentration erhöht, wie die Liste der Ozonwerte für alle Messstationen zeigt.
Ozon in Bodennähe bildet sich bei intensiver Sonneneinstrahlung aus Sauerstoff und Abgasen aus Industrie und Verkehr. Die Konzentration steigt mit zunehmender Einstrahlung im Laufe des Tages an und ist zwischen 16 bis 18 Uhr in Städten wie Dortmund oder Stuttgart am größten. Paradoxerweise ist ein Bestandteil der Abgase, nämlich Stickstoffmonoxid, auch für den Abbau des Ozons verantwortlich. So verringert sich nachts die Konzentration und erreicht am frühem Morgen ein Minimum.
Anders ist es auf dem Land: Winde wehen vor allem in das Umland großer Städte tagsüber das Ozon. Aufgrund fehlender Abgase mangelt es aber an dem für den Abbau wichtigen Stickstoffmonoxid. In Regionen wie der Eifel oder dem Schwarzwald bleibt also auch nachts die Ozonbelastung hoch und summiert sich über die Tage hinweg auf. Daher gibt es in ländlichen Regionen mit die höchsten Ozonwerte.
Seit Anfang der 90er Jahre hat die Anzahl der Tage mit hoher Ozonbelastung abgenommen. Ursache ist unter anderem die Einführung von Katalysatoren und damit einer Verringerung der Abgase. Zu unterscheiden vom Ozon in Bodennähe ist das Ozon in etwa 20 bis 30 Kilometer Höhe, also dort wo es das Ozonloch gibt. Dieses Ozon schirmt einen Teil der schädlichen UV-Strahlung ab und ist somit nützlich für uns.
