Wetternews
Ungewöhnliche Zugbahn
Wirbelsturm vor Jemens Küste
Ein tropischer Wirbelsturm steuert auf die Arabische Halbinsel zu. CHAPALA, so der Name des Zyklons, wird voraussichtlich am Montagabend auf Land treffen. Das Hauptproblem ist aber nicht der Wind.
Im Satellitenbild der NASA kann man den spiralförmigen Wolkenwirbel mit seinem wolkenfreien Auge gut erkennen.
Derzeit treten nahe des Sturmzentrums Spitzenböen über 250 Kilometer pro Stunde auf. Damit ist er einer der stärksten Tropenstürme, die je im Arabischen Meer beobachtet wurden. Kurz vor Erreichen der Küste wird sich der Zyklon deutlich abschwächen. Die größte Gefahr geht dann in den nächsten Tagen von den massiven Regenfällen aus. In nur 48 Stunden können im Jemen 400 bis 800 Liter pro Quadratmeter vom Himmel prasseln - das wäre acht Mal so viel wie dort sonst in einem ganzen Jahr zusammenkommen.
Die Arabische Halbinsel gehört zu den trockensten Regionen der Erde und wird nur sehr selten von Zyklonen erreicht. Der letzte starke Zyklon namens GONU verwüstete 2007 ganze Landstriche im Oman. Dabei kamen Dutzende Menschen ums Leben und die Schäden beliefen sich in Milliardenhöhe. GONU brachte damals rund 600 Liter Regen pro Quadratmeter, das ist in etwa so viel wie der Jahresniederschlag (!) von Berlin.
