Wetternews
Erster Hurrikan der Saison
DANNY zieht auf die Antillen zu
Der sehr kleinräumige Hurrikan DANNY nähert sich der Karibik. Dort kann man dem nahenden Sturm aber auch etwas Positives abgewinnen.

Der kleine Hurrikan DANNY vom All aus gesehen. Der Sturm ist kaum größer als eine der Karibischen Inseln.
Im offenen, tropischen Atlantik hat sich der erste Hurrikan der Saison gebildet. Der Sturm mit Namen DANNY zieht mit Windspitzen von mehr als 150 Stundenkilometern nach Westen und wird in einigen Tagen die Karibik erreichen. Dort sieht man den nahenden Sturm mit gemischten Gefühlen: Einerseits kann ein Hurrikan für viele Schäden sorgen, andererseits bringt DANNY den dort lang ersehnten Regen. Die Karibischen Inseln kämpfen in diesem Sommer mit extremer Trockenheit, die sonst fast täglich auftretenden Tropengewitter gab es bislang kaum.
Das Besondere an Hurrikan DANNY ist seine geringe Größe: Der Sturm ist kaum größer als ein heftiges Tropengewitter. Dies macht eine genaue Sturmprognose schwierig, denn kleine Hurrikane können sich sehr schnell verstärken oder abschwächen. Wie klein das Windfeld ist, verdeutlicht eine Bojenmeldung: Eine NOAA-Boje auf dem Atlantik meldete am Freitagmorgen eine Windgeschwindigkeit von gerade einmal 20 Knoten (in etwa Windstärke 5), obwohl das Auge von DANNY mit Windspitzen von mehr als 150 Stundenkilometern nur rund 75 Meilen entfernt vorbeizog.
Die atlantische Hurrikansaison verläuft in diesem Jahr ungewöhnlich ruhig. Normalerweise wird der Höhepunkt im August und September erreicht, wenn die Wassertemperaturen besonders hoch sind. Dieses Jahr sieht das aber anders aus, denn die Klimaanomalie El Nino bringt die Atmosphäre durcheinander. Über dem tropischen Atlantik sind die Windfelder derzeit so ungünstig, dass sie die Bildung von Tropenstürmen eher unterdrücken. Oft werden die Gewittercluster nämlich vom Höhenwind auseinandergerissen.