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Hitze bis 35 Grad in Sibirien
6000 Waldbrände in Russland
Der Frühsommer ist in Teilen Russlands außergewöhnlich heiß und trocken: Bei Temperaturen bis 35 Grad am Polarkreis hat es in den vergangenen Wochen bereits mehr als 6000 Waldbrände gegeben. Erinnerungen an vergangenes Jahr werden wach.
Ein Feuer frisst sich auf der ost-russischen Halbinsel Kamtschatka gefährlich nah an den Ort Anavgai heran. Bild: dpa
Seit Mai sind in Russland bei über 6000 Waldbränden schon rund 10.000 Quadratkilometer abgebrannt - eine Fläche, die mehr als zehnmal so groß ist wie Rügen. Betroffen ist vor allem der Süden Sibiriens, Gebiete am Baikalsee sowie der äußerste Osten und Westen des riesigen Landes. Es gab bisher keine Toten, auch Häuser sind nicht zerstört worden. Mehr als 1000 Feuerwehrleute sind derzeit im Einsatz. Sie werden von zahlreichen Löschflugzeugen unterstützt. Es gibt aber auch viele Feuer in schwer zugänglichen Gebieten.
Dem russischen Umweltministerium zufolge sind rund 60 Prozent der Brände entstanden, weil Menschen unachtsam mit Feuer umgegangen sind. Lagerfeuer sind in Russland beliebt. Sie geraten manchmal außer Kontrolle. In ländlichen Regionen wird im Frühjahr oft auch trockenes Gras angezündet, auch dabei entstehen größere Brände.
Neben den Waldbränden sucht auch eine außergewöhnliche Hitzewelle den Nordosten Russlands heim. Seit Tagen werden in der Republik Sacha bis nah ans Nordpolarmeer Höchstwerte bis 35 Grad erreicht, wie beispielsweise in Kujga.
Bereits im vergangenen Jahr war es rund um den nördlichen Polarkreis außergewöhnlich warm und trocken gewesen. Allein in Russland fielen 150.000 Quadratkilometer den Flammen zum Opfer, eine Fläche fast halb so groß wie Deutschland. Wochenlang litten die Menschen unter dem giftigen Rauch. Auch in Alaska und Kanada brannten die Wälder.
(Ein Bericht von Denis Möller aus der WetterOnline-Redaktion mit Material von dpa)
