Wetternews
Unwetterchaos in NRW
Schwere Schäden durch Orkanböen
Schwere Gewitter haben am Pfingstmontag vor allem in Nordrhein-Westfalen für Chaos gesorgt. Orkanböen entwurzelten unzählige Bäume, Dächer wurden abgedeckt. Auf Straße und Schiene ging nichts mehr.
Unwetteraufzug in Erkelenz im Rheinland: Es wurde dunkel wie in der Nacht, bevor Orkanböen losbrachen. Bildquelle: Christoph Irmen
Die schweren Unwetter haben in Nordrhein-Westfalen mindestens sechs Menschen das Leben gekostet. Allein in Düsseldorf gab es drei Tote und mehrere Verletzte, als eine Pappel auf ein Gartenhaus stürzte, wo Menschen vor dem Unwetter Zuflucht gesucht hatten. Etliche Straßen in der Landeshauptstadt waren durch umgestürzte Bäume blockiert, Autos und Häuser beschädigt, viele Keller liefen voll. Das Handy- und Festnetz brachen zeitweise zusammen, der Strom fiel in einigen Stadtteilen aus.
Wie hier in Bochum haben die Unwetter in Nordrhein-Westfalen an vielen Orten eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Bildquelle: Ronny Dohmen via facebook
Der Bahnverkehr im gesamten Bundesland wurde am Montagabend eingestellt, unzählige Menschen saßen bis in die Nacht hinein an Bahnhöfen fest. Aufgrund blockierter Straßen war auch kein Notverkehr mit Bussen möglich. Auf den Autobahnen kam es ebenfalls zu Behinderungen durch umgestürzte Bäume. Die A43 Richtung Wuppertal war deswegen zeitweise gesperrt. Auch der Düsseldorfer Flughafen stellte zwischen 21 und 22 Uhr seinen Betrieb ein, weil Orkanböen von über 140 Kilometer pro Stunde über das Gelände hinwegfegten.
In Köln musste die Kundgebung zum Gedenken an den Nagelbombenanschlag vor zehn Jahren mit 50.000 Besuchern unwetterbedingt abgebrochen werden. In Neuss und an weiteren Orten wurden Festzelte und Fahrgeschäfte von Schützenfesten beschädigt. Es gab Verletzte, einige Festplätze wurden komplett evakuiert. In vielen Kommunen waren Feuerwehren und das THW im Dauereinsatz, um Keller auszupumpen, Brände nach Blitzeinschlägen zu löschen und umgestürzte Bäume zu beseitigen.
