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Wetternews

Montag, 03.09.2018

Stürme, Dürre und Borkenkäfer

Wälder: Zwei Milliarden Schaden

Das extreme Wetter dieses Jahres macht auch den deutschen Forstwirten zu schaffen: Der Forstwirtschaftsrat rechnet nach Stürmen, Dürre und Borkenkäfern mit Schäden von bis zu zwei Milliarden Euro an den Wäldern in Deutschland.

Die Stürme HERWART und FRIEDERIKE haben in den sächsischen Wäldern einen ähnlich hohen Schaden wie KYRILL 2007 hinterlassen. Auch in Südniedersachsen lagen nach FRIEDERIKE im Januar 2018 ganze Wälder am Boden. Bild: dpa

Der Verbandspräsident Georg Schirmbeck fordert von der Bundesregierung ein Maßnahmenpaket zur Bewältigung der Waldschäden durch Klimafolgen. Manche Betriebe seien "durch die zahlreichen Schadensereignisse in echten Finanzschwierigkeiten. Die Waldbesitzer haben den Klimawandel nicht verursacht, aber sie leiden darunter", sagte Schirmbeck. Er appellierte an die Bundesregierung, "bei der Jahrhundertaufgabe des Waldumbaus hin zu klimastabilen Wäldern mit Personal und Finanzmitteln" zu helfen.

Allein die drei großen Stürme XAVIER, HERWART und FRIEDERIKE im vergangenen Herbst und Winter haben Schäden von mehr als einer Milliarde Euro in den Wäldern verursacht. Diese sind bis jetzt nicht bewältigt. Durch die Trockenheit der vergangenen Monate starben zudem fast 30 Prozent der in den vergangenen drei Jahren gepflanzten Bäume ab: Dies habe eine Umfrage unter den Landesverbänden ergeben. "Die Nachpflanzung kostet die Waldbesitzenden über eine halbe Milliarde Euro", sagte Schirmbeck.

Nicht nur wie hier an Parkplätzen, sondern auch in Wäldern vertrockneten aufgrund der Trockenheit viele junge Bäume. Bild: Denis Möller

Den älteren ebenfalls durch die Trockenheit geschwächten Bäumen setzt zudem der Borkenkäfer zu. Die Schäden durch das Insekt werden dabei bisher auf 270 Millionen Euro beziffert. Das genaue Ausmaß lässt sich erst Mitte 2019 beurteilen, da die geschwächten Bäume weiterhin sehr anfällig sind. Dann wird sich zeigen, wie viele Bäume den Dürresommer und seine Folgen überlebt haben.

Landesweit sind die Förster in Alarmbereitschaft: Sie suchen nach den kleinsten Spuren des Schädlings: Einem Hauch Bohrmehl etwa, wenn sich die Männchen durch die Rinde bohren, um das Brutzentrum anzulegen. Bild: dpa

Mit 130 Liter Regen pro Quadratmeter war der Sommer 2018 im Landesmittel der zweittrockenste seit Messbeginn. Nur im Dürresommer des Jahres 1911 blieb es noch ein wenig trockener. An vielen Orten wurden allerdings neue Negativrekorde verzeichnet. Mit nur 30 Liter in den drei Sommermonaten kam in Artern in Thüringen am wenigsten vom Himmel. Die Ursache für die sich seit Mai verschärfende Trockenheit erklärt Verena Leyendecker im Video:

WO/dpa

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